Unter Notfallseelsorge versteht man die seelsorgliche Begleitung von Betroffenen in der Akutphase nach einem tragischen Ereignis.
Opa ist tot...
"Wie jeden Morgen saßen wir beim Kaffee zusammen", erzählt die alte Frau. "Ich bin nur mal kurz zum Briefkasten gegangen, um ihm die Zeitung zu holen, die er morgens immer so gerne gelesen hat. Die wird er nun nicht mehr lesen", sagt sie. Eine Träne tropft auf die Titelseite.
Der Papa kommt nicht wieder...
Dies gehört wahrscheinlich zu den schwierigsten Aufgaben der Notfallseelsorge: eine Todesnachricht zu überbringen.
Die Tür zum Dachboden stand weit offen..
... als ob sie wollte, dass man sie bald fände. Der zwölfjähreige Sohn hat sie dann gefunden. Das Bild wird er sein Leben lang wohl nicht verlieren.
Sie lag so ruhig in ihrem Bettchen...
Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind weithin unklar. Auch der Seelsorger hat hier keine einfache Antwort. Die Frage nach dem Warum wird bohrender, der Trost schwieriger. Und doch ist es gut für Eltern, in dieser Situation nicht alleine zu sein.
... auf deutschen Straßen
kommen immer noch ca. 5000 Menschen pro Jahr ums Leben. Über 400.000 werden verletzt. Auch am Unfallort leistet Notfallseelsorge menschlichen Beistand.
Notfallseelsorge bietet in all solchen Situationen ihre Hilfe an.
Die Notfallseelsorge kann nach einem schlimmen Erlebnis bei den Menschen bleiben und helfen, das Chaos der Gefühle mit zu tragen und vielleicht ein wenig zu ordenen.
Seelsorgerinnen und Seelsorger sind dafür geschult, einfühlsam auf andere zuzugehen, dem Leid, dem Unsagbaren nicht auszuweichen. Schweigen, Gesten des Mitfühlens, Gebet, Ritual, aber auch Aufklärung über körperliche und seelische Reaktionen versuchen, Perspektiven für den Weg zurück in den Alltag zu eröffnen.